Aktiver Fuhrpark des Bayrischen Localbahnvereins, weitere Exponate finden sie unter "Localbahnmuseum"
Dampflok TAG 7
Die TAG 7 ist eine Heißdampflokomotive, die 1936 mit der Fabriknummer 15582 von Krauss-Maffei als EAG 7 für die private Eisenbahn-Aktiengesellschaft Schaftlach-Gmund-Tegernsee (EAG) – der späteren Tegernsee-Bahn AG (TAG) – entwickelt und gebaut wurde. Die Maschine – de jure immer noch Eigentum der TAG – blieb bis Ende der 1990er Jahre am Tegernsee stationiert, wobei der Localbahnverein alle weiteren Untersuchungen und Wartungen finanzierte. 1999, nach dem Übergang des Fahrbetriebs auf der Tegernsee-Bahn an die Bayerische Oberlandbahn, verkaufte die TAG schließlich die Maschine an den Verein. Gleichzeitig musste das Bahnbetriebswerk in Tegernsee geräumt werden; die TAG 7 ist seitdem im Bw Landshut stationiert. Seit Mai 2005 verfügt die TAG 7 über das Zugbeeinflussungssystem PZB 90. Aufgrund eines Kesselschadens ist die Lok abgestellt, der BLV plant den Bau eines neuen Kessels. Leider reichen hierfür derzeit weder die finanziellen Mittel noch die Helfer im Bw Landshut aus.
Dampflok 70 083
Lok E69 05 (169 005-6)
Unsere 169 005-6 wurde im Jahr 1930 als LAG 5, als letzte von fünf ähnlichen Elloks, in Betrieb genommen. Vom 01.04.1930 an tat sie Dienst auf der Localbahn Murnau-Oberammergau. Aus der LAG 5 wurde bei der Deutschen Reichsbahn die E69 05. Im Jahre 1953 wurde E69 05 auf das heute übliche Stromsystem von 15 kV, 16 2/3 Hz umgebaut. Im Jahr 1959 erhielt sie erstmals ihr rotes Farbkleid und legte ihr gedecktes Grün ab. Im Jahre 1968 wurde dann aus der E69 05 die 169 005-6, unter dieser Nummer ist sie bis heute unterwegs. Ausgemustert wurde sie am 24.09.1981. Der BLV konnte die Lok im Jahre 1982 für seine Sammlung erwerben und brachte sie ins im Aufbau befindliche Localbahnmuseum nach Bayerisch Eisenstein. Im Jahre 2000 wurde eine Gruppe von Vereinsmitgliedern aktiv, die E69 05 aus wieder in Betrieb zu nehmen. Die Lok wurde nach einer technischen Untersuchung in ihr neues Domizil, das Bw Landshut, überführt. Im Jahr 2002 erfolgte die Wiederzulassung durch das Eisenbahn Bundesamt. Seitdem bespannt sie Museumszüge in ganz Bayern.
Lok 322 621-4 (Köf II)
Unsere Kleinlok mit Ölmotor und Flüssigkeitsgetriebe (=Köf) wurde 1935 bei Borsig hergestellt und an die DRG (Deutsche Reichsbahn Gesellschaft) ausgeliefert. Das besondere an der Lok ist, dass sie ursprünglich eine Köe war, nämlich die Köe 4083. Borsig baute davon insgesamt nur 20 Exemplare. Unsere Lok war für den Bahnhof München-Giesing beschafft worden und hatte eine elektrische Kraftübertragung. Die elektrische Ausrüstung kam von AEG. Der Deutz Dieselmotor trieb einen Generator an, der den Strom für einen elektrischen Fahrmotor erzeugte. 1957 wurde die Lok von der DB von Koe auf Köf umgebaut und mit einem Voith-Turbogetriebe ausgerüstet. Die Lok erhielt in diesem Zustand 1968 die Computernummer 321 531-6. Erst durch den erneuten Umbau auf Druckluftbremse für die Bedienung von Anschlussstellen auf freier Strecke bekam sie dann die Nummer 322 621-4. Die Ausmusterung erfolgte 1977 in Ingolstadt. Nachdem die Lok über viele Jahre hinweg bei M. Preymesser in Regensburg im Einsatz war, konnte der BLV die Lok Ende 2017 erwerben.
Wagen BLV 1
Der Wagen wurde 1929 von der Hildesheim-Peiner Kreiseisenbahn beschafft. Nach Umstellung auf Dieseltraktion in den fünfziger Jahren wurde er als Triebwagenanhänger hergerichtet. Der Personenverkehr auf der Hildesheim-Peiner Kreiseisenbahn endete am 31. Mai 1964. Nachdem dort kein Bedarf mehr für den Wagen bestand, wurde er an die Kleinbahn Neheim-Hüsten – Sundern verkauft. Nachdem auch hier wenige Jahre später der Personenverkehr eingestellt wurde, kaufte ihn 1971 die DGEG (Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte) und setzte ihn auf der Tegernseebahn in den historischen Dampfzügen ein. 1975 übernahm der neugegründete Bayerische Localbahn Verein den Wagen und gab ihm die Betriebsnummer BLV1. Durch die einfache Bauform konnte eine Gewichtsreduzierung von ca. 21,5t der Einheitswagen auf 17t erreicht werden. Auf diese Weise erzielte man eine Verringerung des Treibstoffverbrauches der Triebfahrzeuge. Dem BLV 1 blieb ein Schicksal als Bauzugwagen erspart, somit ist er fast unverändert erhalten geblieben.
Wagen BLV 2
Nach dem ersten Weltkrieg bestand für die Deutsche Reichsbahn Gesellschaft ein hoher Bedarf an Fahrzeugen aller Art. Deshalb beschaffte man bei den Personenwagen bis 1924 noch zweiachsige Fahrzeuge alter Bauart. Wegen ihres geräuschvollen Laufes erhielten sie den Spitznamen „Donnerbüchsen“. Unser Wagen BLV 2, der bei der DB zuletzt die Nummer 98 094 Kar führte, stammt aus dem letzten Los dieser Beschaffungsperiode. Er war bei der „Feldbergbahn“ im Schwarzwald im Einsatz, sein Heimatbahnhof war Freiburg/Brsg. Der Dienst bei der Deutschen Bundesbahn endete am 8. Juni 1964. Im Jahr 1976 kaufte der BLV den Wagen und arbeitete ihn betriebsfähig auf. Seit der Hauptuntersuchung 2003 erstrahlt wieder im alten Glanz und dokumentiert Abschluß und Höhepunkt im Bau zweiachsiger Personenzugwagen der Deutschen Reichsbahn.
Wagen BLV 3
Der Wagen wurde 1927 in Königsberg gebaut und an die Direktion Mainz der Deutschen Reichsbahn abgeliefert. Dieser erstmals 1921 gebaute Wagentyp stellt den Beginn einer neuen Epoche im Waggonbau dar: die Vollstahlbauart. Nach 1945 fand er sich in Kronach im Frankenwald wieder. Nach Einstellung bzw. Umstellung auf Schienenbusverkehr erlebte unser Wagen seinen letzten Einsatz auf der Strecke Falls – Gefrees. Zusammen mit einer Rangierdiesellok stellte er den gesamten Zug dar. Da die Kleinlok keine Zugheizung besaß, erhielt der Wagen einen Kohleofen eingebaut, wofür ein Toilettenabteil entfiel. 1974 war der aktive Dienst beendet. 1977 kaufte ihn der BLV für seinen historischen Dampfzug. Mit den gepolsterten Kunstledersitzen und dem funktionsfähigen Kohleofen stellt der Wagen BLV 3 heute ein kurioses Beispiel aus der Endzeit der Bayerischen Localbahnen dar.
Wagen BLV 4
Der Wagen BLV 4 ist unter den betriebsfähigen Reisezugwagen des BLV der einzige echte „Bayer“. Von diesem Wagentyp wurden in den Jahren 1929/30 30 Exemplare an die Gruppenverwaltung Bayern der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft ausgeliefert. Unser Wagen führte bis zu seiner Ausmusterung die Betriebsnummer „85 047 Mü“. In den sechziger Jahren wurde er zum Bauzugwagen umgebaut und in diesem Zustand übernahm ihn 1979 der BLV. In 1½jähriger Arbeit wurde der Wagen von Mitgliedern des BLV völlig aufgearbeitet und annähernd in seinen Ursprungszustand versetzt. Dazu wurden Fahrwerk und Wagenkasten überholt und konserviert. Die Inneneinrichtung wurde nach alten Plänen und Bildern völlig neu angefertigt, angefangen von der Decken- und Wandverkleidung über die Holzbänke einschließlich Gepäckträgern bis hin zu den geknüpften Gepäcknetzen. Seitdem ist er bei Fahrten des BLV im Einsatz.
Wagen BLV 5
Der Wagen war von 1928 bis 1945 bei der RBD Königsberg/Ostpr. eingestellt. Jahrelang fuhr er in Oberbayern und wurde nach seiner Ausmusterung 1964 im AW Fulda in einen Bauzugwagen umgebaut. Nachdem der Wagen verschrottet werden sollte, gelang es dem BLV das Fahrzeug zu kaufen und nach Schaftlach zu bringen. Der Wagen war ursprünglich eine „reinrassige Donnerbüchse“, sprich zweiachsiger Einheitspersonenwagen mit zwei Abortabteilen in Wagenmitte. Zum Zeitpunkt des Auffindens fehlte jedoch die gesamte Inneneinrichtung bis auf Lampen und Lüfterkästen. Eine Abteilhälfte wurde so bei der umfangreichen Aufarbeitung mit einer Verkaufstheke ausgerüstet. Wenn auch die Inneneinrichtung nicht mehr dem Originalzustand entspricht, vermitteln die Holzbänke doch das typische Reisegefühl der 30er und 40er Jahre. Von außen zeigt der Wagen BLV 5 jedoch das Originalgesicht der „Donnerbüchsen“.
Der Wagen ist derzeit der einzige betriebsfähige Vierachser im Bestand des BLV. Er ist ein ehemaliger Silberling und wurde von der DB einem Re-Design unterzogen. In diesem Zusammenhang verlor er auch sein typisches Aussehen und wurde mintgrün. Nach seiner Ausmusterung konnte er von der Firma SUP gerettet werden und wurde wie auch die Donnerbüchsen tannengrün lackiert. Vor einigen Jahren ging der Wagen schließlich in den Bestand des BLV über. Leider ist die Inneneinrichtung durch das Re-Design der DB nicht mehr original und wirkt relativ modern, ein Rückbau mit der klassischen Silberling-Bestuhlung ist aber vorgesehen.
Seit 2008 ist nach einer umfangreichen Aufarbeitung (komplette Erneuerung des Holzaufbaus) der G10 wieder betriebsfähig. Seitdem wird der Wagen häufig bei Sonderfahrten mitgeführt. Er dient noch immer als Güterwagen, auch wenn nicht mehr für schwere Güter, so werden jetzt meist Kinderwagen und Fahrräder transportiert. Die Beschriftung "Getränke Fleischmann" hat kein originales Vorbild (auch wenn es viele verschiedene Bierwagen gab), sondern hängt mit dem Sponsoren der Aufarbeitung des Wagens zusammen. Vor einigen Jahren wurde der Wagen im heutigen Zustand als BLV-Museumsfahrzeug als Modell für Spur H0 und N vom Hersteller Fleischmann herausgegeben.
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Zuletzt aktualisiert: 06.06.2023